Baker Tilly übernimmt PetMed-Express-Mandat von RSM

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December 10, 2025
11.12.2025
2 Minuten Lesezeit

RSM legt das Prüfungsmandat nieder. PetMed Express kämpft mit gravierenden Schwachstellen im internen Kontrollsystem, die bereits zu Korrekturen mehrerer Geschäftsjahre führten.

Neuer Prüfer ab Geschäftsjahr 2026

Der Prüfungsausschuss von PetMed Express hat Baker Tilly US nach einem wettbewerblichen Auswahlverfahren als neue Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestellt. Das Mandat gilt für das am 31. März 2026 endende Geschäftsjahr.

RSM US LLP, der bisherige Prüfer, schließt zunächst die Reviews der Quartalsberichte zum 30. Juni und 30. September 2025 ab. Die Prüfungsurteile für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 waren uneingeschränkt, Meinungsverschiedenheiten zwischen Unternehmen und Prüfer gab es nicht.

Erhebliche Schwachstellen offengelegt

Der Wechsel erfolgt vor dem Hintergrund gravierender Kontrolldefizite. PetMed Express musste Finanzberichte für die Jahre 2021 bis 2023 korrigieren. Die Ursachen: fehlerhafte IT-Kontrollen, falsche Anwendung von US-GAAP bei Umsatzsteuerverbindlichkeiten, Verstöße gegen Internal Revenue Code 162(m) bei der Vorstandsvergütung sowie Fehler in der Kaufpreisallokation nach der Übernahme von PetCareRx. Eine Untersuchung des Prüfungsausschusses deckte im Oktober 2025 weitere Mängel auf: Defizite im Kontrollumfeld, bei Risikobewertung, Kommunikation, Überwachung und Whistleblower-Verfahren. Hinzu kamen Fehler bei Umsatzrealisierung und Steuerrückstellungen sowie unzureichende Kontrollen zur Identifizierung von Wertminderungen.

Sanierung läuft

Das Unternehmen investiert erhebliche Ressourcen in die Behebung der Schwachstellen, abgeschlossen ist die Sanierung jedoch noch nicht. Der Prüferwechsel soll den Zeitplan für anstehende Quartalsberichte nicht beeinflussen.

Operative Herausforderungen

Parallel kämpft PetMed Express mit rückläufigen Umsätzen. Für das zweite Quartal 2026 erwartet das Unternehmen 43 bis 45 Millionen Dollar Nettoumsatz, im Vorjahr waren es noch 58 Millionen. Der Verwaltungsrat verlängerte zudem den Aktionärsrechtsplan als Schutz gegen Übernahmen bis Dezember 2026.