EU nimmt Googles KI-Dienste ins Visier

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December 10, 2025
11.12.2025
2 Minuten Lesezeit

Die Kommission prüft, ob der Konzern mit der Nutzung fremder Inhalte für KI-Angebote den Wettbewerb verzerrt.

Formelles Verfahren eröffnet

Brüssel geht gegen Google vor. Die EU-Kommission untersucht, ob der Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht, indem er Inhalte von Verlagen und Webseitenbetreibern für KI-Dienste wie die KI-Übersicht in der Suche und den KI-Modus verwendet. Das Problem aus Sicht der Kommission: Den Erstellern entgehen Klicks auf ihre Webseiten, und damit Werbeeinnahmen. Auch andere KI-Anbieter sieht die Kommission benachteiligt. Google erschwere ihnen den Zugang zu denselben Inhalten, die der Konzern selbst nutzt.

YouTube-Videos im Fokus

Die Untersuchung erstreckt sich auf YouTube. Google verwendet Videoinhalte für eigene KI-Dienste und das Training von Modellen. Creator haben keine Möglichkeit, ihre Videos zu veröffentlichen, ohne gleichzeitig die weitergehende Nutzung durch Google zu erlauben. Konkurrierenden KI-Entwicklern bleibt dieser Zugang verwehrt. Eine Kompensation für die Nutzung erfolgt weder bei YouTube noch bei anderen Inhalten. Zudem kritisiert die Kommission, dass Publisher kaum Möglichkeiten haben, ihre Inhalte vor der KI-Nutzung zu schützen. Wer Googles Crawler aussperrt, verschwindet auch aus den Suchergebnissen.

Google wehrt sich

Der Konzern warnt vor negativen Folgen für Innovation: „Diese Beschwerde riskiert, Innovationen in einem Markt zu ersticken, der wettbewerbsintensiver denn je ist." Google betont die Zusammenarbeit mit der Nachrichten- und Kreativbranche beim Übergang ins KI-Zeitalter.

Parallele Verfahren laufen

Die EU prüft in einem separaten Verfahren, ob Google Webseiten in den Suchergebnissen diskriminiert. Wegen Wettbewerbsverstößen im Anzeigenmarkt muss der Konzern bereits 2,96 Milliarden Euro zahlen. In den USA wurde Google eine Monopolstellung attestiert. Eine Aufspaltung blieb aus, doch der Konzern muss Suchdaten mit Wettbewerbern teilen. US-Verlage klagen zudem über wegbrechende Werbeerlöse seit Einführung der KI-Übersichten.