Der neue M&A Outlook von KPMG zeigt: Trotz geopolitischer Risiken planen Unternehmen und Investoren deutlich mehr Transaktionen. KI wird zum Dealmaker und Risikofaktor zugleich.
Das Jahr 2025 brachte ein Paradox: 12 Prozent weniger Deals, aber 30 Prozent mehr Volumen. Der Markt konzentrierte sich auf größere, strategische Transaktionen. Für 2026 erwarten 42 Prozent der von KPMG befragten Entscheider eine Trendumkehr – mehr Deals bei steigendem Volumen. Die Treiber: Portfoliobereinigungen, aufgeschobene Vorhaben aus 2025 und Nachfolgeregelungen im Mittelstand. „Viele Unternehmen stellen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand", erklärt Michael Buhl, Bereichsvorstand Deal Advisory bei KPMG.
Die Befragung liefert klare Zahlen: Käuferseitig planen Unternehmen 13 Prozent mehr Transaktionen bei durchschnittlich 913 Millionen US-Dollar Dealwert. Verkäufer gehen sogar von 30 Prozent mehr Abschlüssen aus. Modellrechnungen von KPMG und Oxford Economics bestätigen den Trend, wenn auch moderater. Bis 2028 könnten die abgeschlossenen Deals auf 2.853 steigen, ein Plus von 45 Prozent gegenüber 2025.
Trotz Optimismus hemmen strukturelle Risiken den Markt. 74 Prozent nennen geopolitische Spannungen (Ukraine-Konflikt und China-Beziehungen) als größte Unsicherheitsfaktoren. Käufer kämpfen mit Finanzierungskosten (64 Prozent), Verkäufer mit Inflation (85 Prozent). Bewertungsdifferenzen erschweren zusätzlich die Einigung. Von politischer Seite erwartet die Mehrheit wenig: Weder neue Bundesregierung noch Investitions-Sofortprogramm gelten als relevante Impulsgeber.
Der Einsatz von KI im Dealmaking steckt in den Anfängen. Nur 3 Prozent nutzen Agentic AI operativ, 13 Prozent generative KI. Die Due Diligence ist Vorreiter: 77 Prozent setzen dort bereits KI-gestützte Analysen ein. Gleichzeitig wächst die Sorge vor einer Blase: 71 Prozent warnen vor überhöhten Bewertungen durch den KI-Hype. „Der Transformationsdruck ist enorm", so Buhl. „Wer KI nicht nutzt, verliert Tempo und Wettbewerbsfähigkeit."





