Wall-Street-Institute melden Gewinnsprung durch M&A-Belebung

Investmentbanking und Trading treiben Q3-Resultate – Dimon warnt trotz Rekordquartal vor Konjunkturrisiken, Deregulierung verspricht Rückenwind.

Ertragsexplosion bei führenden Instituten

Die beiden Finanzgiganten JP Morgan und Goldman Sachs verzeichneten im dritten Quartal dramatische Profitabilitätssteigerungen. Während JP Morgan 14,4 Milliarden Dollar akkumulierte – ein Anstieg gegenüber 12,9 Milliarden im Vergleichszeitraum – schoss Goldman Sachs um 37 Prozent auf 4,1 Milliarden nach oben. Solomon von Goldman verwies auf optimierte Marktbedingungen. Beratungshonorare explodierten um 60 Prozent, was die Gesamteinnahmen aus Investmentbanking von 1,9 auf 2,7 Milliarden Dollar beförderte.

Transaktionsvolumen durchbricht Schwelle

Erstmals seit geraumer Zeit penetrierten globale Dealvolumina die Billion-Dollar-Barriere, dokumentieren Bloomberg-Analysen. Gleichzeitig erlebten Neuemissionen eine Renaissance – das intensivste IPO-Quartal seit 2021. Auch Citigroup meldete neun Prozent Ertragswachstum bei 15-prozentigem Gewinnsprung auf 3,8 Milliarden Dollar.

Vorsicht trotz Boomquartal

Jamie Dimon kontrastierte die positiven Zahlen mit düsteren Prognosen: Geopolitische Komplexität, Handelskonflikte, überhitzte Vermögenspreise und Inflationsgefahren würden Unsicherheit schaffen. JP Morgan erhöhte Kreditrisikovorsorge um neun Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar – über Analystenschätzungen von 3,1 Milliarden. Kapitalmarktreaktionen fielen negativ aus: JP Morgan verlor vier Prozent, Goldman fünf Prozent. Nur Wells Fargo gewann zwei Prozent. Der Bankenindex KBW liegt dennoch 13 Prozent über Jahresanfang.

Trump-Administration lockert Regularien

Perspektivisch könnten Institute von mehrfachen regulatorischen Erleichterungen profitieren. Die Regierung signalisiert Aufweichung der Post-2008-Kapitalpuffer, was erhebliche Mittel für Investitionen und Dividenden mobilisieren würde. JP Morgan kündigte bereits zehn Milliarden Dollar für Zukunftstechnologien an – KI, Quantencomputing, Verteidigung – mit 1,5 Billionen Dollar Gesamtfinanzierungsvolumen über ein Jahrzehnt. Zusätzlich könnte eine Konsolidierungswelle bei Regionalbanken folgen. Fifth Third akquiriert Comerica für 10,9 Milliarden Dollar – die größte Banktransaktion 2025.