Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz erwirtschaften im dritten Quartal 2025 zusammen nur 1,7 Milliarden Euro Betriebsgewinn: Ein Einbruch um 76 Prozent.
Die Ertragslage der deutschen Automobilindustrie hat einen Tiefpunkt erreicht. Eine aktuelle EY-Analyse beziffert den gemeinsamen Betriebsgewinn von Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz im dritten Quartal auf 1,7 Milliarden Euro, so wenig wie zuletzt 2009. Der operative Gewinn brach um 76 Prozent ein, obwohl Absatz und Umsatz stabil blieben. Kein anderes großes Autoland schnitt derart schwach ab. Constantin Gall, Autoexperte bei EY, identifiziert mehrere Faktoren: Schwäche im Premiumsegment, US-Zölle, Währungseffekte, hohe E-Mobilitätsinvestitionen ohne Rendite und Restrukturierungskosten träfen gleichzeitig zusammen.
EY analysierte 19 Hersteller weltweit. Die Durchschnittsmarge fiel auf 3,9 Prozent: ein Zehnjahrestief. Suzuki führt mit 9,2 Prozent, gefolgt von BMW und Toyota. Seit 2023 habe sich die Marge der großen Autokonzerne mehr als halbiert, so EY.
Die Kräfteverschiebung wird im Langfristvergleich sichtbar: Deutsche Hersteller steigerten ihre Erlöse seit 2016 um 27 Prozent. BYD, Geely und Great Wall Motor verfünffachten ihre Umsätze im selben Zeitraum. Der China-Anteil am deutschen Absatz sank von 39 Prozent (2020) auf 29 Prozent. Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research erwartet bis 2027 einen Rückgang der Beschäftigten in deutschen Autofabriken von 720.000 auf 650.000.
Die geplante Aufweichung der EU-Emissionsvorgaben stößt auf Kritik. Anita Wölfl vom Ifo-Institut warnt in der „Süddeutschen Zeitung" vor Glaubwürdigkeitsverlust und Käuferunsicherheit. Dudenhöffers Fazit: Deutsche Hersteller müssten in China für China produzieren. „Wer nicht in China ist, ist nicht im Autogeschäft."





