Bezos startet KI-Startup Prometheus mit 6,2 Milliarden Dollar

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November 19, 2025
19.11.2025
3 Minuten Lesezeit

Der Amazon-Gründer übernimmt die Co-CEO-Position bei Project Prometheus neben Ex-Google-X-Manager Vik Bajaj – das Stealth-Unternehmen zielt auf KI-gestützte Fertigung in der Computer-, Automobil- und Aerospace-Industrie und hat bereits 100 Mitarbeiter von OpenAI, DeepMind und Meta rekrutiert.

Physical AI als nächste Frontier jenseits von Large Language Models

Jeff Bezos positioniert sich mit Project Prometheus in einem KI-Segment, das fundamentale Unterschiede zu Text- und Bild-KI aufweist: künstliche Intelligenz für materielle Prozesse. Das Startup, das Bezos als Co-CEO zusammen mit Ex-Google-X-Manager Vik Bajaj führt, fokussiert sich laut New York Times auf KI-gestützte Konstruktion und Fertigung in Computer-, Automobil- und Aerospace-Industrien. Die strategische Rationale: Während Large Language Models wie ChatGPT primär digitale Outputs generieren, adressiert Physical AI die Steuerung physischer Systeme – Robotik, Produktionslinien, Materialwissenschaften. Diese Anwendungen erfordern fundamental andere Trainingsmethoden, da KI-Modelle mit realen physikalischen Constraints interagieren müssen.

Aggressive Talent-Akquisition von führenden KI-Labs

Project Prometheus hat laut Bericht bereits hundert Mitarbeiter rekrutiert, darunter Forscher von OpenAI, DeepMind und Meta. Diese Rekrutierungsstrategie signalisiert Fokus auf State-of-the-Art-KI-Forschung statt inkrementeller Produktentwicklung. Der Wettbewerb intensiviert sich: Periodic Labs, ein konkurrierendes Startup, warb ebenfalls Personal von Meta, OpenAI und DeepMind ab und entwickelt KI-Lösungen zur Beschleunigung physikalischer und chemischer Forschung. Diese Firmen zielen auf KI-Modelle, die wissenschaftliche Entdeckungen und Arzneimittelentwicklung transformieren könnten.

Bezos' KI-Portfolio: Von Robotik bis Aerospace

Bezos ist Physical AI nicht fremd: Er investierte bereits Millionen in Physical Intelligence, das universelle KI in die physische Roboterwelt bringen soll. Physical Intelligence entwickelt Basismodelle und Lernalgorithmen zur Steuerung von Robotern und physischen Geräten – eine Technologie, die potenziell in Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin Anwendung finden könnte. Die Verbindung zwischen Project Prometheus und Blue Origin liegt nahe: KI für Raumfahrt-Konstruktion und -Fertigung könnte Entwicklungszyklen drastisch verkürzen und Kostenpositionen optimieren.

6,2 Milliarden Dollar ermöglichen Langzeit-KI-Forschung

Die außergewöhnliche Finanzierung von 6,2 Milliarden US-Dollar – teilweise von Bezos selbst – verschafft laut New York Times "einen Vorteil im teuren Wettlauf um KI-Technologien". Diese Kapitalbasis ermöglicht mehrjährige Grundlagenforschung ohne Profitabilitätsdruck – kritisch für KI-Modelle, die komplexe physikalische Systeme verstehen müssen. Vik Bajaj, Physiker und Chemiker mit Track Record in Googles Moonshot-Labor X und als Verily-Mitgründer, besitzt Expertise in wissenschaftsgetriebener KI-Entwicklung. Seine LinkedIn-Profilaktualisierung Anfang November machte seine Co-CEO-Position erstmals öffentlich. Das Startup operiert weiterhin im "Stealth Mode" ohne offizielle Statements. Drei anonyme Quellen mit Projekt-Kenntnis bestätigten der New York Times die strategische Ausrichtung. Der Gründungszeitpunkt bleibt unklar.