Der Amazon-Gründer übernimmt die Co-CEO-Position bei Project Prometheus neben Ex-Google-X-Manager Vik Bajaj – das Stealth-Unternehmen zielt auf KI-gestützte Fertigung in der Computer-, Automobil- und Aerospace-Industrie und hat bereits 100 Mitarbeiter von OpenAI, DeepMind und Meta rekrutiert.
Jeff Bezos positioniert sich mit Project Prometheus in einem KI-Segment, das fundamentale Unterschiede zu Text- und Bild-KI aufweist: künstliche Intelligenz für materielle Prozesse. Das Startup, das Bezos als Co-CEO zusammen mit Ex-Google-X-Manager Vik Bajaj führt, fokussiert sich laut New York Times auf KI-gestützte Konstruktion und Fertigung in Computer-, Automobil- und Aerospace-Industrien. Die strategische Rationale: Während Large Language Models wie ChatGPT primär digitale Outputs generieren, adressiert Physical AI die Steuerung physischer Systeme – Robotik, Produktionslinien, Materialwissenschaften. Diese Anwendungen erfordern fundamental andere Trainingsmethoden, da KI-Modelle mit realen physikalischen Constraints interagieren müssen.
Project Prometheus hat laut Bericht bereits hundert Mitarbeiter rekrutiert, darunter Forscher von OpenAI, DeepMind und Meta. Diese Rekrutierungsstrategie signalisiert Fokus auf State-of-the-Art-KI-Forschung statt inkrementeller Produktentwicklung. Der Wettbewerb intensiviert sich: Periodic Labs, ein konkurrierendes Startup, warb ebenfalls Personal von Meta, OpenAI und DeepMind ab und entwickelt KI-Lösungen zur Beschleunigung physikalischer und chemischer Forschung. Diese Firmen zielen auf KI-Modelle, die wissenschaftliche Entdeckungen und Arzneimittelentwicklung transformieren könnten.
Bezos ist Physical AI nicht fremd: Er investierte bereits Millionen in Physical Intelligence, das universelle KI in die physische Roboterwelt bringen soll. Physical Intelligence entwickelt Basismodelle und Lernalgorithmen zur Steuerung von Robotern und physischen Geräten – eine Technologie, die potenziell in Bezos' Raumfahrtunternehmen Blue Origin Anwendung finden könnte. Die Verbindung zwischen Project Prometheus und Blue Origin liegt nahe: KI für Raumfahrt-Konstruktion und -Fertigung könnte Entwicklungszyklen drastisch verkürzen und Kostenpositionen optimieren.
Die außergewöhnliche Finanzierung von 6,2 Milliarden US-Dollar – teilweise von Bezos selbst – verschafft laut New York Times "einen Vorteil im teuren Wettlauf um KI-Technologien". Diese Kapitalbasis ermöglicht mehrjährige Grundlagenforschung ohne Profitabilitätsdruck – kritisch für KI-Modelle, die komplexe physikalische Systeme verstehen müssen. Vik Bajaj, Physiker und Chemiker mit Track Record in Googles Moonshot-Labor X und als Verily-Mitgründer, besitzt Expertise in wissenschaftsgetriebener KI-Entwicklung. Seine LinkedIn-Profilaktualisierung Anfang November machte seine Co-CEO-Position erstmals öffentlich. Das Startup operiert weiterhin im "Stealth Mode" ohne offizielle Statements. Drei anonyme Quellen mit Projekt-Kenntnis bestätigten der New York Times die strategische Ausrichtung. Der Gründungszeitpunkt bleibt unklar.





