Der Cash-to-Cash-Zyklus deutscher Unternehmen verlängert sich weiter. Wer intern finanzieren kann, gewinnt.
Deutsche Unternehmen warten immer länger auf ihr Geld. Der aktuelle Working Capital Management Report von Deloitte dokumentiert einen durchschnittlichen Cash-to-Cash-Zyklus von 65 Tagen, zwei Tage mehr als im Vorjahr. Das bedeutet: Über zwei Monate muss das Nettoumlaufvermögen vorfinanziert werden. Für die Analyse wertete Deloitte Daten von 180 Unternehmen aus den Geschäftsjahren 2018 bis 2024 aus, ergänzt durch eine Befragung von 1.100 Firmen.
Trotz moderater Zinsentspannung bleibt die Kapitalverfügbarkeit angespannt. „Geld bleibt teuer und externe Finanzierung ist für viele Unternehmen schwierig", sagt Deloitte-Partner Philipp Kinzler. Die Konsequenz: Wer aus eigener Kraft finanzieren kann, verschafft sich Vorteile im Wettbewerb.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen haben bereits gegengesteuert. Im Fokus stehen kürzere Zahlungszyklen und schlankere Lagerbestände. Der Sales & Operations Planning-Prozess gilt als zentraler Hebel, doch viele Anpassungen der letzten drei Jahre blieben wirkungslos. Die Ursachen: fehlende Zuständigkeiten, Dateninkonsistenzen, explodierende Produktvarianten.
„Unternehmen müssen ihre Planungsprozesse konsequent auf Liquidität und Kapitalbindung ausrichten", betont Deloitte-Director Daniel Montanus. Firmen mit externer Unterstützung berichten von deutlich besseren Ergebnissen: ein Hinweis darauf, dass internes Know-how allein oft nicht ausreicht.





