Die Banken und die KI-Blase: BaFin warnt

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December 4, 2025
05.12.2025
2 Minuten Lesezeit

Die deutsche Finanzaufsicht sieht in der Verflechtung führender KI-Unternehmen eine wachsende Gefahr für Banken und kritisiert die zunehmende Abhängigkeit von US-Technologiefirmen.

Intransparente Verflechtungen im Fokus

Nikolas Speer, Leiter der Bankenaufsicht bei der BaFin, identifiziert auf einer Online-Konferenz zum Thema IT-Resilienz am Donnerstag ein wachsendes Strukturproblem: Betreiber von KI-Modellen, Cloud-Anbieter, Chiphersteller und Rechenzentren verweben sich durch Beteiligungen, Rechenleistungskäufe und Verträge zu einem schwer durchschaubaren Netzwerk. „Wir beobachten derzeit die Entwicklung sowohl vertikaler als auch horizontaler Verbindungen, die von außen schwer zu durchschauen sind", so Speer. Diese „zunehmende Clusterbildung" schaffe mittelfristig ein Konzentrationsrisiko für Banken. Die Abhängigkeit deutscher Institute von US-amerikanischen Technologieunternehmen bereitet europäischen Regulierungsbehörden bereits seit längerer Zeit Sorgen.

Bank of England warnt vor Ansteckungseffekten

Die Bank of England warnte Anfang dieser Woche, eine Korrektur bei KI-Aktien könnte auf breitere Anleihemärkte übergreifen. Erste Warnsignale zeigen sich bei Credit Default Swaps von Unternehmen, die Investitionen mit Schulden finanzieren. Der Ausfall dieser Finanzinstrumente hatte in der Finanzkrise 2008 den Zusammenbruch des Immobilienmarkts ausgelöst.

Konzentrationsrisiko: Dominanz schafft Single Points of Failure

Die Dominanz weniger US-Technologiefirmen in der KI-Infrastruktur schafft kritische Abhängigkeiten. Speer betont den mittelfristigen Zeithorizont – keine unmittelbare Krise, aber präventive Warnung vor Herdenverhalten und Fehlallokationen. Die BaFin positioniert sich als vorausschauende Aufsicht, bevor systemische Verwerfungen manifest werden.