Ausländische Finanzinvestoren überholen strategische Käufer, das Transaktionsvolumen steigt deutlich.
Was sich seit Jahren andeutete, ist nun Realität: Finanzinvestoren haben strategische Käufer überholt. Laut der PwC-Studie „Destination Deutschland" entfallen 2025 erstmals 52 Prozent aller ausländischen M&A-Transaktionen auf Private-Equity-Häuser. Noch 2022 lag dieser Wert bei 38 Prozent. Gleichzeitig wächst das Volumen. Bei annähernd stabiler Dealzahl: 1.233 gegenüber 1.205 im Vorjahr, steigt der Gesamtwert von 101,6 auf 118,2 Milliarden Euro. Pro Transaktion fließen im Schnitt 324 Millionen Euro, ein Drittel mehr als 2024. „Deutschland bleibt aufgrund seiner starken industriellen Basis und seiner Schlüsselrolle in der Energiewende ein attraktiver Investitionsstandort. Insbesondere europäische Käufer zeigten 2024 eine hohe Investitionsbereitschaft.", erklärt Dr. Ralf Braunagel, Partner, EMEA Private Equity Leader bei PwC Deutschland
Jahrelang führte der Technologiesektor die Rangliste an. 2025 übernimmt die industrielle Fertigung mit 29 Prozent Dealanteil knapp die Spitze. Der Grund: Sinkende Bewertungen und weniger Wettbewerb im Schatten des KI-Booms machen klassische Industrieziele attraktiv, besonders für US-Investoren. Der Energiesektor profitiert von der Energiewende und legt um 23 Prozent zu. Am stärksten wächst jedoch Handel und Konsumgüter mit plus 35 Prozent.
Die Spitzentransaktionen zeigen, wohin das Kapital fließt: 9,5 Milliarden Euro für 46 Prozent an Tennet TSO GmbH, erworben von einem Konsortium aus Stichting Pensioenfonds ABP, GIC Pte Ltd und Norges Bank. Carlyle und Qatar Investment Authority greifen für 7,7 Milliarden Euro bei BASF Coatings zu. Capvest Partners sichert sich 70 Prozent an Stada Arzneimittel für 7 Milliarden Euro.
Zinssenkungen der EZB, politische Stabilität nach der Bundestagswahl und normalisierte Bewertungen schaffen günstige Bedingungen. Europäische Investoren bauten ihre Aktivitäten deutlich aus: 712 Deals mit 55 Milliarden Euro Volumen. US-Investoren bleiben gemessen am Dealwert der wichtigste Einzelmarkt. „Eine anhaltende Unsicherheit und vergleichsweise restriktive Finanzierungsbedingungen belasteten Investitionen bis Anfang/Mitte 2025. Gleichzeitig belebte sich der private Konsum ab Ende 2024 spürbar – die Grundlage für eine schrittweise wirtschaftliche Erholung in den kommenden Monaten und Jahren.", so Braunagel.





