Die Nachfrage nach juristisch-betriebswirtschaftlicher Doppelkompetenz steigt und verändert die Anforderungen an Rechtsabteilungen und Beratung.
GmbH oder GbR? Wie gestaltet man Verträge bei Auslandsexpansion? Welche regulatorischen Hürden drohen? Wirtschaftsjuristen beantworten solche Fragen nicht isoliert rechtlich, sondern immer mit Blick auf betriebswirtschaftliche Konsequenzen. Diese Doppelperspektive macht sie für Unternehmen zunehmend wertvoll. Rechtsabteilungen mittlerer und großer Unternehmen setzen verstärkt auf Absolventen, die beide Welten verstehen. Die rein juristische Betrachtung reicht oft nicht mehr aus, wirtschaftliche Tragweite muss mitgedacht werden.
Das Curriculum kombiniert rund 60 Prozent juristische Inhalte mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen. Auf der Agenda stehen Wirtschaftsprivatrecht, Steuerrecht, Verwaltungsrecht neben Controlling, Finanzen und Management. Spezialisierungen in Handels- und Gesellschaftsrecht, Personalwirtschaft oder Medienrecht vertiefen das Profil. Praxissemester sorgen für Anwendungsbezug. Wichtig für Arbeitgeber: Absolventen tragen zwar den Titel Bachelor of Laws, dürfen aber nicht als Anwalt oder Richter tätig werden. Ihre Stärke liegt in der Schnittstellenkompetenz.
Über 200 Studiengänge an mehr als 60 Standorten, darunter Berlin, Hamburg, München, Frankfurt und Köln, bilden den Nachwuchs aus. Vollzeit, dual, berufsbegleitend oder als Fernstudium: Die Formate sind flexibel. Der Bachelor umfasst sechs bis sieben Semester, der Master drei bis vier.
Wirtschaftsjuristen arbeiten in Rechtsabteilungen, Compliance, Vertragsmanagement oder Unternehmensberatung. Für Kanzleien sind sie wertvolle Ergänzung zu Volljuristen, besonders bei mandatsbezogener Wirtschaftsanalyse. Auch der Weg in die Steuerberatung steht offen. Für CFOs und Personalverantwortliche lohnt der Blick auf dieses Profil: Wer juristische Präzision mit unternehmerischem Denken verbindet, ist in komplexen Geschäftsumfeldern Gold wert.





