EY-Experten Kevin Künzelt und Nikola Bubalo erklären, wie künstliche Intelligenz die Assurance transformiert und welche Kompetenzen Berufseinsteiger künftig benötigen.
EY dokumentiert eine radikale Berufsbildtransformation: Traditionelle Buchhalter werden zu KI-Überwachern und Algorithmus-Validatoren. Kevin Künzelt und Nikola Bubalo von EY identifizieren drei Schlüsselrollen: Spezialisten für automatisierte Prüfsysteme, Governance-Experten für Algorithmus-Compliance und Produktverantwortliche für KI-Anwendungen. Die Verschmelzung technischer und buchhalterischer Kompetenzen erfordert eine interdisziplinäre Ausbildung. Finanzfachkräfte müssen Programmierlogik verstehen, IT-Experten benötigen Bilanzierungskenntnisse.
Moderne KI-Systeme analysieren bereits Mandantendaten, erkennen Betrugsindizien und verarbeiten Belege vollautomatisch. Die Technologie übernimmt zeitaufwendige Recherchen und generiert Prüfungsentwürfe, während Menschen strategische Entscheidungen treffen. Bubalo mahnt kritische Auseinandersetzung an: Berufseinsteiger müssen Algorithmus-Schwächen erkennen und Datenqualität bewerten können. Blindes Vertrauen in maschinelle Outputs gefährde die Prüfungsqualität.
Die rechtliche Verantwortung für algorithmische Fehlentscheidungen bleibt umstritten. Künzelt verweist auf Parallelen zum autonomen Fahren: Wer haftet bei KI-Fehlern: Nutzer, Hersteller oder Programmierer? Diese Unsicherheit begrenzt den KI-Einsatz auf vorbereitende Tätigkeiten. Finale Prüfungsurteile, Risikobewertungen und Testate bleiben menschlicher Verantwortung vorbehalten. EY positioniert KI als Entscheidungsvorbereitung, nicht als Ersatz für professionelles Urteilsvermögen.





