Deloitte warnt: E-Auto-Prämie könnte nach hinten losgehen

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December 23, 2025
24.12.2025
2 Minuten Lesezeit

Die Unternehmensberatung sieht im neuen Förderprogramm der Bundesregierung ein Einfallstor für chinesische Hersteller.

Fehlende Herkunftsregeln als Schwachstelle

Deloitte übt scharfe Kritik am geplanten E-Auto-Förderprogramm der Bundesregierung. Das Problem: Die bisherigen Eckpunkte enthalten keine verbindlichen Vorgaben zur europäischen Wertschöpfung. Branchenfachmann Harald Proff warnt vor den Konsequenzen: „Um die europäische Automobilwirtschaft tatsächlich zu fördern, müssen jedoch Local-Content-Kriterien definiert werden." Ohne entsprechende Regelungen drohe die Gefahr, mit deutschen Steuergeldern Importfahrzeuge aus China zu subventionieren. Deloitte prognostiziert laut „Spiegel", dass das Programm bis zu 180.000 zusätzliche E-Autos in den Markt bringen könnte. Bis 2030 wären demnach etwa 750.000 Elektrofahrzeuge mehr auf deutschen Straßen unterwegs als ohne Förderung.

Drei Milliarden aus dem Klimafonds

Das Förderprogramm speist sich aus dem Klima- und Transformationsfonds mit einem Volumen von drei Milliarden Euro. Antragsberechtigt sind Privatpersonen bis zu einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 80.000 Euro. Die Basisförderung für rein batterieelektrische Fahrzeuge liegt bei 3.000 Euro. Voraussetzung ist lediglich die Zulassung eines Neufahrzeugs im Inland. Genau hier setzt Deloittes Kritik an: Die bloße Inlandszulassung schließt Importe nicht aus. Konkrete Anforderungen an Produktionsstandorte oder Wertschöpfungsanteile fehlen bislang. Das Bundesumweltministerium verweist auf kommende EU-Initiativen wie den „Industrial Accelerator Act" und den „Battery-Booster", deren Vorgaben später integriert werden sollen.

Chinesische Konkurrenz produziert längst in Europa

Die zeitliche Lücke könnte sich als problematisch erweisen. Chinesische Hersteller haben bereits europäische Produktionskapazitäten aufgebaut. Xpeng fertigt über das Magna-Werk in Graz, BYD errichtet eine eigene Fabrik im ungarischen Szeged. Selbst strenge Local-Content-Regeln könnten diese Strukturen kaum noch erfassen.